Seide - diesen edlen und wunderbar zu tragenden Stoff kennt heute jedes Kind. Doch wer kennt das Geheimnis des seidenen Fadens? Renate Maile-Moskowitz, gebürtige Aalenerin und seit mehr als 20 Jahren in Washington DC in den USA beheimatet, lüftete das Geheimnis in ihrem Ferien-Workshop im Aalener Limesmuseum zum Staunen der großen und kleinen Teilnehmer.
Aus dem kleinen Kokon der Seidenspinner Raupe lässt sich ein bis zu 1000 Meter langer Seidenfaden entwickeln, der so extrem reisfest und stabil ist, dass er bis heute nicht künstlich hergestellt werden kann. Und aus diesem Faden wird in aufwändigen Verfahren und mit viel technischem Wissen der edle Stoff hergestellt - heute vor allem in China, früher aber auch überall in Europa und sogar in Deutschland. Aufwändig ist auch die Zucht der schönen weißen Seidenspinner Raupen. Tag und Nacht müssen sie alle zwei Stunden mit frischen Maulblättern gefüttert werden um ihren unermüdlichen Hunger zu stillen. Und wenn diese "Pflege" gut gelingt, dann spinnen diese ungewöhnlichen Tiere einen kleinen eichelgroßen Kokon in dem sich die Raupe verpuppt und nach etwa 10 Tagen der fertige, flugunfähige Schmetterling schlüpft. Lebende Raupen, Eier, Puppen, Kokons und die kleinen weißen Schmetterlinge konnten "live" vor Ort bestaunt werden und faszinierten ganz besonders die Kinder.
Der Star des Tages war aber ein riesiger Atlasspinner, der größte Schmetterling der Welt, der gerade rechtzeitig, einen Tag vor Beginn des Workshops, geschlüpft war. Seine Größe, Farbenpracht und Schönheit ist einzigartig in der Welt der Schmetterlinge. Aus seinen Kokons wird übrigens die braune Wildseide hergestellt, die heute immer mehr in Mode kommt.
In spannenden Geschichten aus der Welt der Seide erfuhr man, dass sogar die Römer schon Seide als besonders edles Tuch hoch schätzten. Natürlich wurde auch praktisch gearbeitet: Besonders Spaß machte dabei allen Teilnehmern das Abwickeln des Seidenfadens vom kleinen Kokon und das Einfärben feiner Seidentücher mit schönen Naturfarben.
Haben Sie nun Interesse bekommen auch einmal mehr über das Geheimnis der Seide zu erfahren, dann müssen Sie sich leider noch ein wenig gedulden: Spätestens im Sommer 2012 hat Frau Maile-Moskowitz versprochen ihr faszinierendes Thema nochmals im Limesmuseum zu präsentieren.